Kevin Turner hat es weit gebracht, seit er bei Wal-Mart an der Kasse stand. Turner kam vor rund einem Jahr als Chief Operating Officer zu Microsoft. Zuvor hatte er fast 20 Jahre für den Einzelhandelsriesen Wal-Mart gearbeitet, wo er sich vom Teilzeitkassierer zum CEO der Sparte Sam’s Club hochgearbeitet hat.
Kurz nach seinem College-Abschluss bat er Sam Walton, den Gründer von Wal-Mart um einen Rat in punkto Karriere. Dieser legte ihm die Informationstechnologie nahe. Als, wie er selbst sagt, „durchschnittlicher Programmierer“ war es für ihn eine der unvergesslichsten Aufgaben „einen Typen namens Steve“ vom Flughafen zur Zentrale von Wal-Mart in Bentonville, Arkansas, zu bringen.
So lernte Turner Steve Ballmer kennen, der später Chief Executive von Microsoft werden sollte. Er ist heute Turners Chef. Für ihn soll er die Verlagerung des Unternehmensschwerpunkts von Produkten hin zu Services und „Lösungs“-Angeboten im Stil von IBM durchführen.
Gerade hielt Turner auf einer Konferenz in Boston seine erste Rede vor mehr als 7000 Branchenpartner von Microsoft. Bei dieser Konferenz präsentierte das Unternehmen einige seiner wichtigsten „Geschäftsbeziehungen“: Microsoft setzt etwa 95 Prozent seiner Einnahmen über seine Partner um, sagte Turner. Direkt nach seiner Rede setzte er sich mit CNET/ZDNet zusammen, um zu erläutern, was er bisher bei Microsoft gelernt hat, wie man sich als Außenstehender fühlt und weshalb es wichtig ist, Google den Rang streitig zu machen.
ZDNet: Sie sind nun seit etwa elf Monaten bei Microsoft. Offensichtlich kannten Sie das Unternehmen recht gut, bevor Sie dort anfingen. Gab es größere Überraschungen? Gab es etwas, das Ihnen als Außenstehender nicht klar war und das Sie nun als Insider erfahren haben?
Turner:: Wissen Sie, als langjähriger Microsoft-Kunde – 14 Jahre – habe ich vieles gekauft. Ein paar Dinge (die ich entdeckt habe) waren wirklich faszinierend, etwa dass die Leistungsfähigkeit des Unternehmens wirklich bemerkenswert ist. Es gibt hier so viel Expertise und so viele Möglichkeiten für uns, Neues zu schaffen, dass es mich wirklich mit Ehrfurcht erfüllt hat. Ich wusste natürlich, dass das Unternehmen über extrem viel Kompetenz verfügt, aber der bloße Umfang von Forschung und Entwicklung und die damit verbundene Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern war eine wirklich außergewöhnliche Lernerfahrung für mich.
Zum Zweiten gibt es da den Wirkungsbereich von Microsoft, der sich über mehr als 100 Länder erstreckt. Es ist ein wahrhaft globales Unternehmen und ich habe, wie gesagt, schon einige Orte gesehen, aber bei weitem noch nicht genug und lange noch nicht so viele, wie ich werde sehen müssen. Das ist für mich etwas ganz neues … nicht zu wissen, was auf mich zukommt. Ich hatte bereits Erfahrungen auf internationalen Märkten gesammelt, aber nicht in 100 Ländern. Die reine Größe all dessen war also schon überraschend – die verblüffende Leistungsfähigkeit, die Menschen, die diese ermöglichen und auch die Größenordnung von 100 Ländern.
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1 Kommentar zu „Mein Job ist es, Microsoft neu zu erfinden“
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Nette Versprechen ;-)
Jedes Kind lernt früh, dass Versprechen gebrochen werden. War wohl schon immer so. Die Zeit wird’s zeigen. Die Lobesgesten vom Autor würde ich jetzt (noch) in der Form teilen. Dazu müssten diese fraglichen Patente z. B. an’s W3C abgetreten werden. Aber der Artikel liefert ja gute Gründe weshalb das nicht gescehen wird. Also easy…wir werden sehen…